Derzeit lassen sich drei Therapieoptionen unterscheiden:

1. Medikamentöse Therapie
2. Botulinumtoxintherapie
3. Tiefe Hirnstimulation

1. Bei der medikamentösen Therapie sollte man den Erkrankungsgrad und -beginn berücksichtigen. Grundsätzlich stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, deren Verwendung unterschiedlich diskutiert werden muss: L-Dopa, Anticholinergika, Baclofen, Benzodiazepine, Dopaminspeicherentleerer wie Reserpin und Neuroleptika. Die jeweilige Behandlung erfolgt durch den betreuenden Neurologen.

2. Die Botulinumtoxintherapie wird seit mehreren Jahren sehr erfolgreich zur Behandlung von Dystonien eingesetzt. Mittlerweile gilt diese in den meisten Fällen als Mittel der ersten Wahl. Das Botulinumtoxin ist ein Nervengift, welches niedrig dosiert in die betroffene Muskulatur eingespritzt, zu einer leicht lähmenden Wirkung der Muskelaktivität führt. Häufig kommt es in der Folge zu einem Rückgang der Beschwerden, ein Zustand, der über mehrere Monate (ca. 2-4 Monate) anhalten kann. In der Langzeitbehandlung kann es jedoch zu einer „Immunisierung“, d.h. zu einem Nachlassen des Therapieeffektes kommen.

3. Bei Dystonien, welche weder auf Medikamente noch auf eine Botulunumtoxintherapie ausreichend ansprechen, steht seit Ende der 90er Jahre die sogenannte "Tiefe Hirnstimulation" als alternatives Therapieverfahren zur Verfügung. Bei diesem wird eine Elektrode in die überaktive Region des Gehirns gelegt, um dort mittels gezielt gesteuerter, elektrischer Impulse im Sinne eines "Störsenders" die krankhaften Informationen zu unterdrücken.
Bitte finden Sie detaillierte Beschreibungen und Antworten über die "Tiefe Hirnstimulation" in den nachfolgenden Kapiteln.